Wie klimaverträglich ist unser digitales Leben?

Wie sich Streamen, E-Mails oder Online-Shopping auf unser Klima auswirken

Bequem, einfach und mit nur einem Klick kann man heute online Essen und Kleidung bestellen, Arzttermine bestätigen, Urlaubsreisen buchen und den Weg von einem Ort zum nächsten abfragen.

Die Digitalisierung schreitet in Riesenschritten voran und erfasst dabei nicht nur private Lebensbereiche, sondern auch viele Arbeitsplätze. Immer mehr Jobs, vor allem einfache und Routinetätigkeiten, werden automatisiert und verschwinden, neue Aufgaben und Jobs entstehen. Aber wie wirkt sich die Digitalisierung auf das Klima aus?

Digitalisierung bringt viele Vorteile

Dank diverser Kommunikationsmittel hat man heutzutage die Möglichkeit, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu sein – so auch in der Arbeitswelt. Dienstreisen werden häufig durch Videokonferenzen ersetzt und Veranstaltungen werden live im Internet übertragen. Somit muss man nicht direkt vor Ort sein und langwierige An- und Abreisen in Kauf nehmen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch CO2.

Bücher, Magazine und Broschüren sind heute meist auch als E-Books oder PDFs erhältlich. Damit kann man jederzeit und von überall darauf zugreifen und dabei gleichzeitig Papier und Druck einsparen. Viele ArbeitnehmerInnen haben heute zusätzlich auch die Möglichkeit, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten, statt täglich ins Büro fahren. Das spart viele Wege und verringert somit den Energieverbrauch.

Massiver CO2-Verbrauch durch das Internet

Doch das Internet hat auch negative Auswirkungen auf das Klima. Die meisten Menschen besitzen nicht nur einen Computer, sondern oft auch noch Laptops, Tablets und Smartphones, die teilweise rund um die Uhr genutzt werden.

Weltweit ist das Internet im Jahr 2020, nach Schätzung von ExpertInnen, für rund 4,3 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Der globale Energiebedarf für den Betrieb digitaler Infrastruktur, also Internet, Telefon, TV, größere Server und Rechenzentren, liegt bei rund 1,5 Prozent des gesamten Weltenergiebedarfs – Tendenz steigend.

Eine einfache Google-Suchanfrage verursacht etwa 7-10 Gramm CO2. Hochgerechnet auf rund 3,5 Milliarden Suchanfragen täglich kommt hier ein ganz schöner Energieverbrauch zusammen.

Videostreamen verursacht weltweit über 300 Millionen Tonnen CO2 jährlich – das entspricht einem Drittel des gesamten weltweiten Flugverkehrs.

Ein E-Mail zu versenden verbraucht ebenfalls rund 10 Gramm CO2 – sogar wenn es nur im Mailpostfach liegt und nicht gelöscht wird, verbraucht es weiterhin CO2. Insgesamt werden jeden Tag 205 Milliarden E-Mails verschickt und produzieren daher einen massiven CO2-Ausstoß.

Tipps und Alternativen für eine grünere digitale Zukunft

Zusammenfassend kann man also festhalten, die Digitalisierung bringt Vorteile und Nachteile – wichtig ist ein bewusster Umgang.

Was einzelne ArbeitnehmerInnen aktiv einen Beitrag für eine grünere digitale Zukunft leisten können:

  • Nicht alles im Internet bestellen, sondern wenn möglich kleine Geschäfte unterstützen
  • Wenn es doch online sein muss, dann nachhaltige Online-Shops wie besserewelt.at nutzen
  • Unwichtige Mails löschen bzw. unnötige E-Mails („Danke!“) weglassen
  • Alternative Anbieter ausprobieren (E-Mailprogramm Posteo, Suchmaschine Ecosia)
  • Öfter mal offline gehen – spart Energie und bringt Erholung

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