NR-Wahl: Arbeiten bis 67?

Es gibt eine Partei, die das gesetzliche Pensionsalter in die Höhe schrauben will
Wegen der enormen Belastung schaffen es viele nicht, bis 65 im Job zu bleiben
Wegen der enormen Belastung schaffen es viele nicht, bis 65 im Job zu bleiben

Arbeiten bis 67? Viele ArbeitnehmerInnen haben schon große Probleme, bis zum derzeit vorgeschriebenen Pensionsalter (65 Jahre für Männer, 60 für Frauen) zu arbeiten – aus gesundheitlichen Gründen, wegen enormer Belastung oder weil es keine Jobs für sie gibt. Der ÖGB lehnt daher eine Anhebung des Regelpensionsalters bzw. eine Kopplung an die Lebenserwartung ab. Eine Umfrage unter den kandidierenden Listen zur Nationalratswahl 2019 ergibt: Mit einer Ausnahme sprechen sich alle Parteien gegen die Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters sowie gegen eine Pensionsautomatik aus.

NEOS wollen Pensionsalter fix anheben, JETZT erst, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind

Der ÖGB hat den Parteien eine klare Frage gestellt: „Sind Sie für eine Anhebung des Regelpensionsalters auf 67 Jahre?“ Mit Ausnahme der NEOS sprechen sich alle Parteien gegen eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters sowie gegen eine Pensionsautomatik und eine Angleichung des Frauenpensionsalters an das der Männer aus. Die JETZT kann sich ein höheres gesetzliches Pensionsalter vorstellen, „wenn alle anderen Möglichkeiten, mehr Pensionsgerechtigkeit zu schaffen, ausgeschöpft sind“. Die NEOS sind jedenfalls für längeres Arbeiten: „Für eine automatische Anpassung des gesetzlichen Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung.“

SPÖ, FPÖ, Grüne, KPÖ, Wandel und wohl auch ÖVP gegen Anhebung

SPÖ und die Grünen wollen vor allem bei den Arbeitsbedingungen ansetzen, damit weniger Menschen vorzeitig in Pension gehen müssen: „Unsere Bemühungen gehen dahin, dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter an das gesetzliche herangeführt wird. Dazu braucht es entsprechende altersgerechte Arbeitsplätze und verstärkte Maßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik, um ArbeitnehmerInnen länger gesund in Beschäftigung zu halten“, schreibt die SPÖ. Und die Grünen: „Wir treten für Maßnahmen zur Anhebung des effektiven Pensionsantrittsalters ein. Diese betreffen vor allem Arbeitsbedingungen während der Erwerbsphase.“

Auch FPÖ, KPÖ und der Wandel sind gegen die Anhebung des Pensionsalters auf 67. Die ÖVP hat es zwar nicht geschafft, die Frage des ÖGB direkt zu beantworten, aus einem statt der Antworten übermittelnden Schreiben geht aber hervor: „Eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters steht für uns nicht zur Diskussion, der Vertrauensschutz ist hier besonders wichtig und zu beachten.“

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