Hinter den Kulissen einer Wahl

Ohne WahlhelferInnen funktioniert bei einer Wahl nichts. Was sie genau machen, wissen aber die Wenigsten

Viele WahlhelferInnen sind vor, bei und nach der Nationalratswahl am 29. September im Dienst.
Viele WahlhelferInnen sind vor, bei und nach der Nationalratswahl am 29. September im Dienst.

„Ein Teamplayer sein, sich gegenseitig helfen, um dann gemeinsam Hand in Hand arbeiten zu können“, nennt Andreas Seifert die wichtigste Voraussetzung für seine Arbeit. Er ist Arbeiter im Logistik Center der Stadt Wien mitten im Bezirk Floridsdorf. In „normalen“ Zeiten sind er und seine 40 Kolleginnen und Kollegen für die Verteilung der „Wirtschaftsgüter“ zuständig. Egal ob Putzmittel, Druck- oder Klopapier, alles wird von dort an die Dienststellen, Schulen, Kindergärten und Spitäler der Stadt Wien verteilt.

Berufung: Wahlhelfer

Einige Wochen vor jeder Wahl mutieren Seifert und seine KollegInnen sozusagen im Nebenberuf zu WahlhelferInnen. Wie in allen Gemeinden und Städten Österreichs müssen Wahlzellen, Urnen, Tische sowie Sessel für die Wahllokale vorbereitet werden. „Jede der mehr als 2.000 Wahlzellen muss kontrolliert und, wenn notwendig, repariert werden. Gemeinsam werden die 920 Wahlurnen, 2.700 Tische und 5.000 Sessel dann nach Wahllokalen sortiert und für den Transport vorbereitet. Unsere eigentliche Tätigkeit läuft nebenbei weiter“, berichtet Seifert.

"Nur wenige wissen, wie viel Arbeit für eine Wahl hinter den Kulissen zu tun ist."

Die richtige Herausforderung bei der heurigen Nationalratswahl ist der Freitag davor. Am 27. September warten 30 Lkws vor dem Logistik Center auf das Signal zur Abfahrt. Jeder Fahrer ist mit einem genauen Plan ausgestattet, welche Wahllokale anzufahren sind. Stunden später ist alles bereit für die Wahl am Sonntag. Am Wahltag steht ein kleines Team für „alle Fälle“ bereit. Seifert selbst wird zur Wahl gehen und, wie er erzählt, sich wieder einmal denken: „Nur wenige wissen, wie viel Arbeit für eine Wahl hinter den Kulissen zu tun ist.“ Sonntagabend gegen 18 Uhr ist er mit den KollegInnen unterwegs, um alles wieder zurück ins Lager zu bringen. Am Montagnachmittag ist Schluss, und wenn es nach Plan geht, fängt im Herbst 2020 bei der Wien-Wahl alles wieder von vorne an.

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