„Lost Generation”: Die Jugend kämpft um ihre Zukunft

Rapper Dalbosco mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für eine ganze Generation

Zehntausende junge Menschen ohne Job, tausende Jugendliche auf der Suche nach einer der wenigen freien Lehrstellen – selbst  im besten Fall wird nur ein Viertel von ihnen einen Ausbildungsplatz bekommen. Es sind dramatische Aussichten für eine ganze Generation. Rapper Dalbosco war einer von ihnen. Der 23-Jährige kennt die Situation aus eigener Erfahrung. Jetzt ist er auf einen Fall im Freundeskreis aufmerksam geworden und hat zusammen mit Sängerin Zoey einen Song daraus gemacht. Einen Song, der der Verzweiflung einer ganzen Generation eine Stimme gibt.  

Unterstützung der Gewerkschaftsjugend

Für die Gewerkschaftsjugend ÖGJ war sofort klar, dieses Projekt zu unterstützen. Am Montag wurde „Lost Generation” schließlich veröffentlicht. Es soll auch eine Nachricht an Bundeskanzler Sebastian Kurz sein, wie die Vorsitzende der Gewerkschaftsjugend, Susanne Hofer, klarstellt: „Wir haben davor gewarnt, dass der Lehrstellenmarkt zusammenbrechen wird. Die Politik hat viel zu lange einfach nicht reagiert”, hält sie fest.  

ÖGJ-Vorsitzende Susanne Hofer


„Die Politik hat viel zu lange einfach nicht reagiert.” Susanne Hofer, Vorsitzende Gewerkschaftsjugend

Es gebe aktuell rund viermal mehr Jugendliche auf Lehrstellensuche als Ausbildungsplätze. Daher sind auch Hofers Forderungen deutlich: „Wir brauchen einen Corona-Notausbildungsfonds, der mit 140 Millionen Euro dotiert ist. Betriebe müssen über Bedarf ausbilden, der Staat selbst und staatsnahe Betriebe müssen ihre Lehrstellen aufstocken und man sollte auch Ausschreibungen an Lehrstellen koppeln.”

Dalbosco kennt das schreckliche Gefühl

„Ich bin selber schon in der Situation gewesen, habe erlebt, wenn man keine Perspektive mehr sieht”, erzählt Dalbosco. Dann habe er ein Video von Samantah gesehen, einer Freundin seiner Schwester. Ihre Geschichte – und weitere – erzählt er in „Lost Generation”. Die Gefühle kennt er gut: „Ich war damals 16. Da ist man noch aufgeschmissener, wenn man nicht einmal ungefähr weiß, wie man damit umgehen soll. Ich war in einem Loch und bin nicht rausgekommen. Man wird depressiv, aber es geht um die Zukunft”, erinnert sich der 23-Jährige gelernte Einzelhandelskaufmann, der es damals dank eines Jobs und der Musik doch noch geschafft hat. Jetzt hat er eine klare Forderung: „Die Politik muss mehr Geld in die Bildung stecken, mehr Ausbildungsplätze und eine Perspektive für die Zukunft schaffen.” Denn die Jugend will etwas tun. Man muss ihr nur die Chance dazu geben.

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