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Gewerkschaft vida kritisiert AUA-Personalabbau in Bundesländern

Über 210 Bordpersonalbeschäftigte betroffen

Wie heute bekannt wurde, hat das AUA-Management den Abzug von Flugzeugen samt Personal von den Bundesländerflughäfen Klagenfurt, Salzburg, Linz, Innsbruck und Graz nach Wien beschlossen. Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida warnt deshalb vor einer regionalen Arbeitsplatzvernichtung und Schwächung der Bundesländerflughäfen durch diese beginnenden AUA-Standortschließungen. Mehr als 210 AUA-Beschäftigte des Bordpersonals aus den Bundesländern sind von den Personalabbauplänen des Vorstands betroffen.

„Angesichts von anhaltenden Streckenausdünnungen und dieser beginnenden Schließungspläne kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dahinter eine Systematik steckt“, kritisiert vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. „Und ich vermute, der Auftrag dazu kommt aus Deutschland aus der Lufthansa-Zentrale“, warnt Hebenstreit vor einer „wirtschaftlichen Austrocknung und Standortschwächung der Regionen“, durch die Streichung von Verbindungen nach Europa und die Vernichtung von qualifizierten Arbeitsplätzen in den Ländern. Außerdem werden auch den Zulieferbetrieben Teile ihrer wirtschaftlichen Lebensader genommen und der Verlust von noch mehr Arbeitsplätzen droht.
„Ich werde mich mit den betroffenen Landeshauptleuten in Verbindung setzen. Es ist unser gemeinsames Ziel, an das AUA-Management zu appellieren, diese Maßnahmen zurückzunehmen. Schließlich ist dieser beginnende Standortabbau der AUA nicht nur für das betroffene Personal, sondern auch für die lokale Wirtschaft und die Fluggäste ein Problem, die in Zukunft weniger regionale Anbindungen nach Europa und somit längere Reisezeiten in Kauf nehmen müssen“, so Hebenstreit. Zwecks Arbeitsplatz- und Standortsicherung sowie um eine Diskussion über die Zukunft des Luftfahrtstandorts Österreichs zu starten, plant die Gewerkschaft vida alle Involvierten aus Politik, Wirtschaft und Sozialpartnerschaft am 25. Jänner zu einem österreichischen Luftfahrtgipfel in die ÖGB-Zentrale einzuladen, kündigt der vida-Vorsitzende an.S

chwarcz-Breuer: Detailinfos und Sozialplan für betroffenes Bordpersonal gefordert
Detailinfos über die beginnenden Schließungen der Bundesländerheimatbasen sowie einen Sozialplan für das betroffene fliegende Personal, fordert der Vorsitzende des vida-Fachbereichs Luftfahrt, Johannes Schwarcz-Breuer, vom AUA-Vorstand ein. „Bis jetzt hat uns der Vorstand im Regen stehen lassen. Die Beschäftigten wollen wissen, wie es mit ihren Arbeitsplätzen und ihrem Familienleben weitergehen wird. Die Beschäftigten und ihre Familien werden buchstäblich genauso im Regen stehen gelassen wie die AUA-Kunden aus den Bundesländern und die regionale Wirtschaft“, ist Schwarcz-Breuer empört. „In einer Managementinfo von heute Morgen an die Belegschaft werden die Flug- und Personalstrukturen in den Bundesländern als ‘teuer und komplex‘ bezeichnet. Es ist eine Unverschämtheit, die hervorragenden Leistungen der Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern und ihren Anteil am Unternehmenserfolg dermaßen geringzuschätzen, und die Verantwortung für den Personalabbau den Beschäftigten selbst umzuhängen,“ so Schwarcz-Breuer weiter.

„Darüber hinaus verlange ich von der AUA-Geschäftsführung einen Sozialplan für betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 75 Prozent des Personals müssen neben dem jetzt schon viel Flexibilität fordernden Job noch Kinder und pflegebedürftige Angehörige betreuen“, gibt der vida-Gewerkschafter zu bedenken. „Wie stellt sich der AUA-Vorstand das vor? Die Beschäftigten haben ein Recht auf Informationen für ihr planbares Leben und ihre Freizeit. Sie wollen rechtzeitig wissen, ob sie ihren Job verlieren oder zukünftig stundenlange Anreisezeiten zur Arbeit in Kauf nehmen müssen und ob die Dienstzeiten nun deutlich länger werden?“, will Schwarcz-Breuer wissen.   

„Das Schuldigbleiben all dieser Informationen zeigt auch die Herzlosigkeit gegenüber langjährigen und verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, indem sich diese nun zur schweren Entscheidung genötigt sehen könnten, ihren Arbeitsplatz aufzugeben oder ihr Familienleben schwer einzuschränken“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter abschließend.